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Regie
Sabine Derflinger
Land
  • AT
Jahr
2011
Länge
80
Drehformat
  • HD-Cam
Aspect Ratio
  • 1:1,78 (16:9)
Ton
  • Dolby 5.1
  • Stereo

Hot Spot

In der Küche des Wiener Restaurants „Michl`s” geht es um mehr als in anderen Küchen: nicht nur um das gute Essen und das perfekte Menü, sondern vor allem um die schwierige Rückkehr aus der Langzeitarbeitslosigkeit in ein Leben in Würde. Aber zunehmend fungiert das eigentlich auf Verständnis und Unterstützung aufgebaute Beratungssystem auch als kontrollierende Instanz: Was kann ich? Was bin ich ohne Arbeit wert? HOT SPOT ist nicht nur der erste österreichische Dokumentarfilm, der die Probleme Langzeitarbeitsloser auf die Leinwand bringt, sondern auch ein Film über Menschen, die versuchen, wieder auf die Beine zu kommen - und über die Hilfe, die unsere Gesellschaft dafür anbietet.


Der Blick in Kochtöpfe bekannter Köch/innen und Haubenrestaurants ist seit Jahren fixer Bestandteil der Medienwelt. Meist steckt dahinter die Fiktion, ein wenig Luxusflair in jedermanns Küche zu bringen. Die soziale Hierarchie und die individuelle Situation der in der Küche Arbeitenden bleiben im Normalfall ausgespart. Sie interessieren schlichtweg nicht.
Sabine Derflinger dreht diese Situation in Hot Spot um. Sie stellt die Speisen in den Hintergrund und hebt die Menschen mit ihren Geschichten hervor. Sie alle eint, dass sie Langzeitarbeitslose sind, die Unterstützung beim Wiedereintritt ins Arbeitsleben erhalten, aber ihren Weg letztlich doch alleine schaffen müssen. Denn das System investiert keine Zeit in das Rücksichtnehmen auf individuelle Schicksale.
Erste Stufe für die Protagonist/innen ist das Wiener Restaurant Michl’s, ein sozial- ökonomischer Betrieb, in dem die Arbeitslosen einige Monate auf den Arbeitsalltag vorbereitet werden, Routine darin bekommen sollen, einen strukturierten Tag auszuhalten um von dort in Jobs auf dem „freien“ Arbeitsmarkt weitervermittelt zu werden.

Wer im Michl’s Arbeit erhält, wird mit beratenden Gesprächen begleitet, letztlich auch kontrolliert. Hot Spot schiebt diese ins Zentrum der Betrachtung, da sie wie ein Spiegel der gesellschaftlichen Erwartungen gelesen werden können. Soviel Verständnis die Berater/innen auch aufbringen (möchten), sind sie gleichzeitig selbst an Vorgaben und Kontrollen gebunden. Dem Publikum bleibt es nicht erspart, über die Sinnhaftigkeit solcher „arbeitseingliedernden Maßnahmen“ und davon ausgehend über die Wertschätzung von Menschen in einem System nachzudenken, das auf Geschwindigkeit, Gleichförmigkeit von Leistung und auf Profit ausgerichtet ist.

Regieassistenz
Lena Krins